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Wir haben hier für Sie die Kolumnen aus unserem Handzettel zusammengestellt, denn in diesen geben wir Ihnen regelmäßig wertvolle Tipps zum Thema Gesundheit aus dem Praxis-Alltag unserer Apotheke.

Praktische Tipps für Ihre Gesundheit

  • Alte Arzneimittel entsorgen

    Wir werden oft gefragt, ob nicht mehr benötigte oder verfallene Medikamente bei uns abgegeben werden dürfen. Selbstverständlich, denn als Arzneifachleute entsorgen wir diese fachgerecht. Trennen Sie sich auch von nicht mehr benötigten, verschreibungspflichtigen Medikamenten, deren Verfalldatum noch nicht erreicht ist: nur der Arzt kann entscheiden, ob und wann diese rezeptpflichtige Arznei eingenommen werden sollte. Seien Sie nicht leichtsinnig durch die Einnahme solcher Arzneien, denn dies kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben.
  • Internet Bestellungen

    Bestellungen über das Internet können sehr schnell zum gesundheitlichen und finanziellen Risiko werden. Viele der obskuren, internationalen Anbieter können von heute auf morgen wieder aus dem Internet verschwunden sein, ohne dass der Kunde irgendeine Postadresse des Anbieters hat. Da auf internationaler Ebene jede Kontrolle fehlt, kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass das Verfallsdatum der Arznei überschritten ist, dass der Beipackzettel fremdsprachig ist oder ganz fehlt, oder dass es sich sogar um Arzneifälschungen handelt. Bei Reklamationen gibt es kaum Chancen auf Schadenseratz. Bei sogenannten Wundermitteln, zum Teil als Naturheilmittel angepriesen, handelt es sich oft um wahre Giftcocktails mit lebensbedrohlichen Folgen. Abhängigkeit und Missbrauch sind nicht ausgeschlossen.
  • Notdienst

    Apotheken haben immer Dienst, daran haben auch die veränderten Ladenschlusszeiten nichts geändert: Für Notfälle ist immer eine Apotheke in Ihrer Nähe erreichbar, rund um die Uhr - auch an Sonn- und Feiertagen. Dieser Nacht- und Notdienst ist eine Dienstleistung der Apotheken, die aber auch nur in wirklichen Notfällen in Anspruch genommen werden sollte. Denn bedenken Sie: Es handelt sich um einen zusätzlichen Dienst, und der Apotheker oder die Apothekerin muss in aller Regel bis zum Abend des nächsten Tages arbeiten und konzentriert sein.
    Auf unserer Kontaktseite finden Sie übrigens einen Link zum aktuellen Notdienstplan.
  • Organspende

    Über 13.ooo Kranke hoffen in Deutschland auf eine Organspende. Wegen des Mangels an Spendern sterben leider viele Patienten den „Tod auf Warteliste".
    Fragen, die das Leben und den Tod berühren, sind niemals einfach. So ist es auch mit der Organspende. Sie können diese Frage nur für sich persönlich beantworten, und niemand hat das Recht, die Entscheidung zu kritisieren.
    Mit dem Organspendeausweis, den Sie in unserer Apotheke bekommen, schaffen Sie Klarheit und ersparen Ihrer Familie eine große Belastung. Damit Ihre nächsten Angehörigen Ihre persönliche Entscheidung kennen, ist es wichtig, daß Sie mit ihnen darüber sprechen.
  • Patientenverfügung

    Jährlich sterben über 850.000 Menschen in Deutschland; bei etwa 300.000 Patienten müssen Entscheidungen über das zu Ende gehende Leben getroffen werden. In den wenigsten Fällen liegen hierfür eindeutige Willenserklärungen vor. Wenn es Patientenverfügungen gibt, sind sie leider oft zu allgemein formuliert und für typische Konfliktsituationen nicht aussagekräftig. Vor allem, wenn es um das Unterlassen lebenserhaltender Maßnahmen (passive Sterbehilfe) geht, sind einwandfreie Patientenverfügungen besonders wichtig. Gleiches gilt für eine eindeutige Vertretungsbefugnis mittels Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung. Es ist wichtig, seinen Willen für den Fall in einer Art und Weise kund zu tun, die von Behörden und Medizinern ernstgenommen wird. Sprechen Sie uns an.
  • Rezeptgebühren

    Der Gesetzgeber hat die Rezeptzuzahlungen begrenzt: Die Höhe aller Zuzahlungen darf zwei Prozent des Bruttojahreseinkommens nicht übersteigen, bei chronisch Kranken sind es ein Prozent. Haben Sie diesen Betrag erreicht, sollten Sie sich unbedingt an Ihre Krankenkasse wenden. Dort erhalten Sie eine für den Rest des Jahres geltende Zuzahlungsbefreiung, bei deren Vorlage Sie für Ihr Rezept keine Gebühren mehr bezahlen müssen. Wir helfen Ihnen zu Ihrem Recht: Unser Computer speichert alle Ihre Rezepte, die Sie bisher im jeweils aktuellen Jahr in unserer Apotheke eingelöst haben, und kann Ihnen jederzeit Ihre Zuzahlungen ausweisen.
  • Sanitätshausartikel

    Das Angebot unserer Apotheke umfasst viele sogenannte Hilfsmittel, die Sie sonst nur in einem Sanitätshaus finden. Wir haben Stütz- und Kompressionsstrümpfe (auch für Männer) auf Lager oder lassen Sie eigens für Ihre Größe massfertigen. Wir führen Kniebandagen und Knöchelstützen, verleihen Gehstöcke und halten orthopädische Kopf- und Venenkissen in allen Größen vorrätig. Ein vielfältiges Angebot an täglichen Dingen, die zur Hauspflege von bettlägerigen Kranken benötigt werden wie Krankenunterlagen, Windeln, Schnabeltassen usw. rundet unser Sortiment ab.
  • Tee

    Tees aus Pflanzen und Krautern, gemischt oder ungemischt, erfreuen sich großer Beliebtheit. Gezielt und richtig angewendet, vermögen Heilpflanzen viele Arten von Gesundheitsstörungen erfolgreich zu heilen. In der Kirch-Apotheke halten wir weit mehr als 100 Teesorten vorrätig, vorschriftsmäßig vor Licht und Feuchtigkeit geschützt. Aufgrund meines Pharmaziestudiums und botanischem Staatsexamen kann ich Sie beraten, welche der vielen Hausmittelchen sich bewährt haben und welche vielleicht sogar bedenklich sind. Bei uns bekommen Sie Tipps zur Lagerung und Zubereitung der Heilpflanzen. Schildern Sie mir Ihre Beschwerden, und ich werde eine spezielle Teemischung für Sie zusammenstellen, die auf Ihre Symptome und Bedürfnisse abgestimmt ist.
    Ich freue mich, Ihnen helfen zu können.
  • Tiermedizin

    Seit vielen tausend Jahren hält der Mensch Tiere. Derzeit werden in Deutschland schätzungsweise mehr als 90 Millionen Heimtiere (einschließlich Zierfische) gehalten. Besonders groß ist die Vorliebe für Fische, Vögel, Kleinnager wie Hamster, Meerschweinchen oder Kaninchen und natürlich Katzen und Hunde. 13% aller Haushalte in Deutschland haben einen Hund. Eine tiergerechte Haltung ist auch bei der Heimtierhaltung oberstes Gebot. In der Kirch-Apotheke erhalten Sie viele Produkte für Ihr Haustier: Flohschutzbänder, Wurmmittel und vieles mehr sowie die auf Rezept vom Tierarzt verordneten Arzneien.
  • Wasser

    Wasser ist unser Lebenselixier, es ist unverzichtbar. Wasser hat den mengenmäßig größten Anteil unseres Körpers. Ein Säugling besteht zu etwa 70 Prozent aus Flüssigkeit, ein Erwachsener zu 65 Prozent. Da im Alter der Körper mehr Fett speichert und das Bindegewebe an Flüssigkeit verliert, haben die Körper älterer Menschen nur noch einen Wasseranteil von etwa 50 Prozent. Die Flüssigkeit wird ständig erneuert. Ein erwachsener Mensch verliert am Tag etwa 2,5 Liter Wasser. Etwa einen Liter nehmen wir über feste Nahrung zu uns, den Rest über Getränke. Trinken wir zu wenig, bekommen wir Kopfschmerzen, sind müde und unkonzentriert. Ein erheblicher Flüssigkeitsmangel führt zu Schwindel, geistiger Verwirrtheit und Bewusstlosigkeit. Aber der Körper besitzt eine natürliche Schutzfunktion: den Durst.
  • Hausapotheke

    Fast jeder hat eine Hausapotheke zu Hause. Aber nur selten wird der Inhalt überprüft. In die Hausapotheke gehören Arzneimittel, die für leichte Erkrankungen Linderung verschaffen: Schmerz und Fiebermittel, Erkältungssymptome (Husten, Schnupfen, Halsschmerzen), Verdauungsbeschwerden (Durchfall, Sodbrennen, Verstopfung), Sonnenbrand und Insektenstiche, Desinfektionsmittel, Gel oder Salben bei Sportverletzungen und eine Wund- und Heilsalbe. Neben Heft- und Wundpflastern sollten immer Mullbinden und sterile Kompressen vorhanden sein, ebenso wie Pinzette, Verbandschere und Fieberthermometer. Bei Verstauchungen sind Kühlkompressen ideal. Weitere praktische Tipps wie Lagerung und Haltbarkeitszeiten erhalten Sie in unserer Apotheke.
  • Verfalldatum

    Seit vielen Jahren ist es gesetzliche Pflicht für Pharmahersteller, jedes einzelne Präparat mit einem Verfallsdatum zu kennzeichnen. Doch etliche Arzneimittel müssen bereits vor Ablauf des aufgedruckten Verfalldatums entsorgt werden - und zwar schon bald nach Anbruch. Die Verkeimung ist der Grund für die verkürzte Aufbrauchfrist. Wässrige oder unkonservierte Lösungen sind nach dem ersten Gebrauch nicht mehr steril und dürfen nach Anbruch nur noch kurze Zeit angewendet werden. Nasentropfen und -sprays werden nach Anbruch schnell zu einem Tummelplatz für Bakterien und Pilze. Wegen der daraus resultierenden Ansteckungsgefahr darf ein Schnupfenmittel nur von einer Person benutzt werden und es gilt: „Neuer Schnupfen, neues Mittel!". Verkeimte Augentropfen sind besonders gefährlich, denn erkrankte Augen können Krankheitserreger kaum abwehren.
  • Schlaf

    Ein gesunder Erwachsener benötigt zwischen sechs und zehn Stunden Schlaf täglich. Alte Menschen oft weniger, während Säuglinge bis zu 16 Stunden über den Tag verteilt schlafen. Jeder Mensch hat seinen Rhythmus. „Lerchen" sind die Frühaufsteher, „Eulen" gehen auch oft deswegen später ins Bett, weil sie nicht früher schlafen können. Im Schlaf speichert das menschliche Gehirn Informationen vor allem im Langzeitgedächtnis. Schlafmangel beeinträchtigt das Gedächtnis. Schlafentzug kann auch das Immunsystem und zahlreiche Stoffwechselvorgänge stören. Wird das Gehirn massiv längere Zeit am Schlafen gehindert, sendet es unsinnige Informationen, die als Halluzinationen wahrgenommen werden. Schlafen kann heilsam sein: viele Patienten berichten, dass Schlafen einen Migräneanfall beendet hat.
  • Laufsport

    „Fisch schwimmt, Vogel fliegt und Mensch läuft" - dieser berühmte Satz des tschechischen Olympiasiegers Emil Zatopek weist darauf hin, dass für uns Menschen Laufen die natürlichste Fortbewegung ist und damit Laufen auch die natürlichste Sportart. Die Teilnahme an einem Halbmarathon mit einer Strecke von ca. 21 km ist eine persönliche Herausforderung. Gibt die sportmedizinische Untersuchung mit BelastungsEKG und Laktatmessung grünes Licht, kann das Training dreimal pro Woche regelmäßig bei langsamem Tempo beginnen. Schnell wird durch kontinuierliche Steigerung der Laufstrecke eine Laufzeit von jeweils rund einer Stunde erreicht. Mit Sportlerdrinks werden ausgeschwitzte Elektrolyte ersetzt. Sechs bis acht Wochen vor dem Lauf soll einmal die Woche die Laufzeit auf eineinhalb bis zwei Stunden ausgedehnt werden. Mit einer Vorbereitung von 12 Monaten kann ein Halbmarathon erfolgreich bewältigt werden.
  • Sitzen

    Durchschnittlich fünfzig bis siebzig Prozent ihrer Zeit verbringen Erwachsene heutzutage im Sitzen. Ob bei der Arbeit, im Auto, vor dem Fernseher oder beim Abendessen. Wer das liest, denkt zu allererst an sein eigenes Bewegungsdefizit. Werden Sie immer hüftsteifer und unbeweglicher? Früher war Sitzen ein Privileg, denn es war den Herrschenden vorbehalten. Als Gebrauchsgegenstand setzte sich der Stuhl erst im 16. Jahrhundert durch. Gepolsterte Sitzflächen gab es selbst für den Adel erst im Barock. Das Sitzen ist eine hart erarbeitete Bequemlichkeit, die uns jetzt gar nicht gut tut. Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen langem Sitzen und Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes sowie einem generell erhöhten Sterberisiko. Die Empfehlung ist einfach: alle 45 Minuten aufzustehen und sich fünf Minuten zu bewegen.

Pharmaziegeschichte

  • Johann Barthoiomäus Trommsdorff

    Der am 8. Mai 1770 in Erfurt geborene Johann Bartholomäus Trommsdorff gilt als einer der Wegbereiter der modernen Pharmazie. In seiner 1795 gegründeten „Chemisch-physikalisch-pharmaceutischen Pensionsanstalt für Jünglinge" kombinierte er theoretische Lehre mit praktischer Laborausbildung, Zu den Fächern gehörten neben Chemie und Pharmazie auch Mineralogie, Botanik, Zoologie und Mathematik. Somit zählt er zu den Wegbereitern des modernen, experimentell ausgerichteten, naturwissenschaftlichen Universitätsstudiums. Auch verband er wissenschaftliches Arbeiten mit Apothekerpraxis, indem er eine Fabrik für die Herstellung hochwertiger pharmazeutischer Produkte gründete. Er starb 1837 in Erfurt. In Anerkennung seiner Verdienste um den Berufsstand des Apothekers wird seit 2001 die Johann-Bartholomäus-Trommsdorff-Medaille verliehen.
  • Paul Ehrlich

    Paul Ehrlich (*14.März 1854) entwickelte zusammen mit Sahachiro Hata um das Jahr 1909 ein gezielt antimikrobiell wirkendes Medikament: das Salvarsan, eine organische Arsenverbindung. Der Name Salvarsan bedeutet heilendes Arsen. Es gilt als das zuerst entdeckte Antibiotikum und stellt einen Meilenstein in der Arzneimittelforschung dar. Erstmals gab es ein Mittel gegen Infektionskrankheiten wie Schlafkrankheit, Malaria und auch die Syphilis. 500 Jahre lang war Syphilis, die spanische Eroberer nach Europa gebracht hatten, eine gefürchtete Volksseuche, die zu Erblindung und zum Tod führte. Bereits 1928 waren die Erkrankungen durch Salvarsan um zwei Drittel zurückgegangen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es durch moderne Antibiotika abgelöst. Bereits 1908 hatte Paul Ehrlich den Nobelpreis für Medizin erhalten für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Diphterie.
  • Paracelsus

    Theophrastos Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus, lebte von 1493 bis 1541. Von diesem Arzt stammt (mit heutigen Worten) der Satz: „Alles ist Gift, alles ist Medizin. Es ist nur eine Frage der Dosis." Paracelsus blieb während seiner gesamten Schaffenszeit eine umstrittene Person. Er galt als arrogant, lehnte die damalige Krankheitslehre ab und verfasste seine Schriften auf Deutsch statt Lateinisch. Für seine Heilmethoden spielten Astrologie, Philosophie und Theologie wichtige Rollen. Er führte Chemikalien und Mineralien als Heilmittel ein. Wegen seiner harten Kritik an Ärzten und Apothekern wurde er aus Basel vertrieben. Paracelsus Bedeutung für die Medizingeschichte zeigt sich in der Verleihung der Paracelsus-Medaille als höchste Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft. Sie wird seit 1952 alljährlich für besondere Verdienste um das Ansehen des Arztes verliehen.
  • Papyrus Ebers

    „Beseitigen des Ergrauens der Haare: Blut vom Horn eines schwarzen Rindes, zerkochen in Öl, salben damit". „Abwehren der Schmerzstoffe im Brustraum: Blatt der Dornakazie, süßes Bier, zerreiben, nachts dem Tau aussetzen, durchpressen, trinken an vier Tagen", Diese und viele weitere Rezepte, Behandlungsanweisungen und Beschreibungen von Krankheiten und Symptomen enthält das Papyrus Ebers, die älteste erhaltene medizinische Schrift. Ihr Namen geht auf den Archäologen Georg Ebers zurück, der das Dokument 1873 in Theben erwarb. Die Schriftrolle aus dem 16. Jahrhundert vor Christus enthält eine umfassende Darstellung altägyptischer Medizin. Die ursprünglich 19 Meter lange Schrift, von deren 108 Kolumnen noch 88 erhalten sind, befindet sich heute in der Universitätsbibliothek Leipzig.
  • Schutzpatrone der Apotheker

    Die Reisenden haben Christopherus als Schutzheiligen und die Irländer verehren den heiligen Patrick. Die Apotheker haben gleich mehrere Schutzpatrone. Die Älteste ist Hygeia als griechische Göttin der Gesundheit. In der christlichen Tradition ist es der Erzengel Gabriel, dessen Namen auf hebräisch „Gott heilt (die Seele)" bedeutet. Er gilt als Engel der Heilung und Patron der Apotheker, aber auch der Kranken. Als Schutzheilige der Apotheker am bekanntesten sind sicherlich die Zwillinge Cosmas und Damian, die im 3. Jahrhundert lebten und wegen ihrer selbstlosen Nächstenliebe verehrt wurden. Sie erlitten während der Christenverfolgung durch Enthauptung das Martyrium. Reliquien der beiden finden sich in der Domschatzkammer in Essen und in der katholischen Jesuitenkirche München.
  • Opium

    Das Opium ist der Milchsaft, der durch Anritzen der unreifen Samenkapseln des Schlafmohns gewonnen wird. Opiumtinktur („Laudanum") wurde seit der Antike als Schmerz- und Schlafmittel verwendet doch gab es eine große Schwankung des Wirkstoffgehaltes. Damit war die im Einzelfall notwendige Dosierung nicht vorhersehbar. Der 21 -jährige Apothekergehilfe Friedrich Wilhelm Sertürner (1783 - 1841) isolierte 1804 einen der Grundstoffe des Opiums und nannte ihn nach Morpheus, dem griechischen Gott des Traumes. Mit Hilfe von Tier-und riskanten Selbstversuchen untersuchte er die Wirkung dieses Stoffes in den folgenden Jahren, ein Erfolg wurde Morphin erst 1815. Heute ist Morphin verschreibungspflichtig und unterliegt dem Betäubungsmittelgesetz. Heroin entsteht durch chemische Behandlung des Morphins.
  • Glutamat

    Beim Essen einer traditionellen japanischen Suppe bemerkte der Chemieprofessor Kikunae Ikeda im Jahr 1907, dass es neben sauer, süß, bitter und salzig noch eine weitere Geschmacksrichtung gibt. Es kommt besonders in Fleisch, Käse, Pilzen, reifen Tomaten, Algen, Sojasauce und Brühe vor und ist mit keiner der bis dahin bekannten Eigenschaften zu beschreiben. Er nannte den Geschmack „umami", was in etwa so viel heißt wie „fleischig" oder „schmackhaft". Er fand heraus, dass der umami-Geschmack durch Natriumglutamat vermittelt wird und in der Natur insbesondere in proteinreichen Lebensmitteln vorkommt. Rekordhalter ist Parmesan mit 1,2g freien Glutamats pro 100g. Später entwickelte er ein Verfahren, um den Stoff industriell herzustellen. Heute ist es in der asiatischen Küche und in der Lebensmittelindustrie (als E 621) ein beliebter Geschmacksverstärker.